22.05.23

Farbenlehre – was ist RGB, was ist CMYK?

Wenn Sie ein Foto für eine Leinwand oder eines unserer textilen Produkte hochladen, schreiben wir, dass Sie sowohl RGB- als auch CMYK-Daten hochladen können. Doch was ist der Unterschied?

RGB und CMYK sind die beiden gebräuchlichsten Farbmodelle. Beide sind Bezeichnungen für die Mischung von Farben. Kurz und knapp: RGB besteht aus Lichtfarben. CMYK besteht dagegen aus „echten“ Farbpigmenten.

Das RGB-Farbmodell

Die Abkürzung RGB steht für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Das RGB-Modell ist ein sogenanntes additives Farbmodell: Das bedeutet, dass Licht in verschiedenen Wellenlängen für die Wahrnehmung des menschlichen Auges hinzugefügt (addiert) wird. Werden diese drei Lichtfarben gemischt, entstehen bei einer Farbtiefe von 8 Bit pro Kanal mehr als 16 Millionen Farbkombinationen.

additives Farbmodell: Mischung aus Lichtfarben

Je nachdem, welche Farbe man erstellen möchte, werden unterschiedlich hohe Anteile dieser drei Farben zusammengemischt. Weiß erzielt man durch die Mischung aller drei Farben, jeweils in der höchsten Stufe.

Der Wert der einzelnen Farben wird in Helligkeitsstufen angegeben. Bei einem Jpg-Foto mit 24 Bit Farbtiefe (8 Bit pro Kanal) hat jede Farbe 256 Stufen (0 bis 255).  0 bedeutet, dass die Farbe nicht aktiv ist, 255 zeigt an, dass die Farbe auf höchster Stufe aktiv ist.

Weiß hat demnach die RGB-Werte 255 / 255 / 255. Schwarz würde mit 0 / 0 / 0 dargestellt.

Ihr Monitor, der Fernseher oder Ihre Kamera funktionieren mit diesem Farbmodell. Wenn Sie mit der Kamera ein Bild aufnehmen, wird es zunächst in die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau zerlegt und in elektrische Signale umgewandelt. Diese Signale werden als elektromagnetische Wellen zum Empfänger weitergeleitet. Ein Monitor oder das Display der Kamera zeigt die Farben als winzige leuchtende Punkte an. Das menschliche Auge baut diese Punkte zu unterschiedlichen Farben zusammen.

Oft werden die Farbwerte aus dem RGB-Farbmodell als Hexadezimal-Code, kurz Hex-Code, angegeben.

Das CMYK-Farbmodell

Das CMYK-Modell wird in der Drucktechnik verwendet. Es ist ein subtraktives Farbmodell und funktioniert genau umgekehrt zum additiven Farbmodell. Hier wird bei der Mischung der Pigmente Licht „weggenommen“, sozusagen subtrahiert.
Die Farbpigmente strahlen selbst kein Licht aus, sondern reflektieren es lediglich.

subtraktives Farbmodell: CMYK-Farbraum

Die einzelnen Farbpigmente werden beim Druck übereinander auf den Untergrund aufgetragen. Klassisch wird im Druck auf weißen Untergrund gedruckt. Auch bei uns ist die Grundware weiß. Vereinfacht kann man sagen: Je mehr Farbe hier aufgetragen wird, desto weniger Licht wird reflektiert und desto dunkler erscheint die Farbe.

CMYK ist die Abkürzung für die drei Grundfarben Cyan, Magenta und Yellow (Gelb) und die sogenannte Key-Farbe Schwarz. Das K leitet sich von der Bezeichnung Key Plate (Schlüsselplatte) aus dem klassischen Offsetdruck ab. Die Schlüsselplatte ist die schwarz druckende Druckplatte, an der die restlichen Farben ausgerichtet werden.

Die Key-Farbe benötigt man, um „echtes“ Schwarz drucken zu können. In der Praxis würde, wenn man Cyan, Magenta und Yellow übereinander druckt, nur ein dunkles Braun entstehen. Deshalb wird, um einen Schwarzton zu erzeugen, die sogenannte Key-Farbe Schwarz zugemischt.

Im CMYK-Modell werden die Werte in Prozent angegeben. 0% bedeutet, dass die Farbe nicht aufgetragen wird. 100% bedeutet, dass die Fläche mit der Farbe voll bedruckt wird.

Weiß wird in diesem Modell erzeugt, indem keine Farbe aufgetragen wird. In CMYK-Werte übersetzt wäre das 0 / 0 / 0 / 0. Im Druck wird hier dann keine Farbe aufgetragen. „Weiß“ ist sozusagen die Farbe des Untergrunds, auf dem gedruckt wird.

Farbmodelle RGB und CMYK

Digitaldruck mit 8-Farb-Druckern

Der Farbraum bei CMYK ist kleiner als bei RGB. Im Druck selbst können aber niemals alle Farben des RGB-Farbraums dargestellt werden. Das gedruckte Produkt ist immer nur ein Annäherungswert an das RGB-Farbmodell.

Wir drucken im Digitaldruck. Die Druckmaschinen, die wir verwenden, sind nicht mit vier Farben bestückt, sondern haben zusätzlich noch weitere Mischfarben. Tatsächlich werden Ihre Leinwand oder Ihr Kissen im 8-Farb-Druck auf Papier gedruckt und anschließend auf den Stoff im Sublimationsverfahren aufgebracht.

Wenn Sie nun eine RGB-Datei hochladen, kann unser Drucker diese Datei entsprechend interpretieren und mit den 8 Farben mehr Abstufungen darstellen als im klassischen CMYK-Druck. Der Drucker berechnet die Farben in Ihrem Foto und übersetzt sie in die Pigmentfarben. Das macht er mit Hilfe eines Farbprofils. Im Falle eines RGB-Bildes stehen ihm mehr Informationen zur Verfügung, die er für seine Übersetzung verwenden kann. Wir empfehlen Ihnen deshalb, Ihre Fotos in RGB zu belassen.

Das Farbprofil

Das Farbprofil sagt unserem Drucker, wie er die Farben in Ihrem Foto interpretieren soll. Es ist eine Art Übersetzer: Es dient dazu, Farben von einem Farbraum in den anderen zu übersetzen und sie dabei möglichst farbecht zu übertragen.

Das internationale Standardformat für solche Farbprofile ist das ICC-Profil. ICC ist das Kürzel für das International Color Consortium.

Mit Hilfe des Farbprofils geben Sie unseren Druckmaschinen zusätzliche Hinweise, wie Ihr Bild interpretiert werden soll. Sie sollten deshalb das verwendete Farbprofil immer in Ihre Datei mit einbetten.
Wenn Sie mit Kamera oder Handy fotografieren, ist das sRGB-ICC-Profil meist als Standard bereits voreingestellt.

Weitere Infos zum Farbprofil finden Sie auch in unseren FAQ im Bereich "Bilder hochladen".

 

Farbräume kurz und knapp erklärt

Der RGB-Farbraum ist ein sog. additives Farbmodell, bei dem sich die Grundfarben Rot, Grün und Blau zu Weiß addieren (sog. Lichtmischung). Ihr Monitor stellt Farben in diesem Farbraum dar. Im RGB-Farbraum wird jedem Pixel ein "Helligkeitswert" (für jeden Kanal die Werte 0 bis 255) zugewiesen. Wird jeder der drei Farben der Wert 255 zugewiesen, entsteht ein reines Weiß. Schwarz erzeugen Sie, indem Sie jedem Kanal den Wert 0 zuweisen.

Das CMYK-Modell (Cyan, Magenta, Yellow und "Key" - die sog. "Schlüsselfarbe" Schwarz) ist im Gegensatz zum RGB-Farbraum ein sog. subtraktives Farbmodell (Farbmischung durch Lichtabsorption). Im CMYK-Modus wird jedem Pixel ein Prozentwert für jede Druckfarbe zugewiesen. Um z.B. ein reines Weiß zu erzeugen, werden alle vier Werte auf 0 gesetzt.
Ein ICC-Profil oder Farbprofil ist ein genormter Datensatz, der den Farbraum eines Farbeingabe- oder -wiedergabegerätes (Monitor, Drucker, Digitalkamera etc.) definiert. Mit Hilfe eines solchen Profiles wird die Farbwiedergabe beeinflusst, so dass die Farben unabhängig vom Ausgabegerät möglichst ähnlich dargestellt werden können. Die meisten Digitalkameras verwenden standardmäßig das sRGB-Farbprofil. Wenn Ihr Foto für den Druck weiterverarbeitet wird, zeigt dieses Profil an, wie die Farben Ihres Bildes interpretiert werden sollen.
Die Farbtiefe gibt an, wie viele Farbabstufen für jeden einzelnen Bildpunkt einer Grafik zur Verfügung stehen. Die Anzahl möglicher Abstufungen pro Farbe wird dabei in Bit angegeben. Die meisten Kameras haben eine Farbtiefe von 8 Bit pro Kanal. Das sind insgesamt 24 Bit.

Fotos:
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